Halbinsel Mönchgut

Orte

Im Südosten der deutschen Ostseeinsel Rügen liegt die 29,44 km² große Halbinsel Mönchgut. Sie ist Teil des Amtes Mönchgut-Granitz und trennt den Greifswalder Bodden von der Ostsee. Der überwiegende Teil der Halbinsel gehört zum Naturschutzgebiet Mönchgut, wobei das gesamte Gebiet zum Biosphärenreservat Südost-Rügen gehört. Die Grenze zur nördlicher liegenden Region Granitz verläuft unmittelbar am Ortsende von Baabe.

Die Küsten der Halbinsel Mönchgut bestehen aus sanften Hügeln, die sich als Landzungen bis weit in die Boddengewässer und auf die Ostsee erstrecken. Dies sind z. B. die Reddevitzer Höft und der Kleine und Große Zicker, die durch den Zicker See getrennt sind. Die bekanntesten Erholungsorte auf der Halbinsel Mönchgut sind die zum Teil mondänen Seebäder Baabe und Göhren. Mondän deshalb, weil viele Häuser in dem bekannten Bäderarchitekturstil erbaut wurden. Da während der DDR-Zeit leider wenig Wert auf die Erhaltung dieser Häuser gelegt wurde, konnten diese meist erst nach der Wende in liebevoller Kleinarbeit und mit immensem Aufwand restauriert werden. Heute werden diese Häuser neben neu gebauten Hotelanlagen als Pensionen und Hotels genutzt. Aber auch die kleineren Orte wie Middelhagen, Groß Zicker, Lobbe, Klein Zicker, Alt Reddevitz, Gager und Thiessow haben sich mittlerweile als Ferien- und Erholungsorte etabliert. Die kilometerlangen Sandstrände an der Ostsee und die vielen ruhigen, verträumten Buchten an den Boddengewässern, gepaart mit der sanften, von malerischen kleinen Seen durchzogenen Hügellandschaft, bieten das ideale Umfeld für erholsame Urlaubstage.

Von allen Orten der Halbinsel sind die Sehenswürdigkeiten der Umgebung, aber auch die bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Königsstuhl, die Kreidefelsen, die Feuersteinfelder oder das Jagdschloss Granitz gut zu erreichen. Ein „Muss“ für Besucher der Halbinsel Mönchgut ist eine Fahrt mit der historischen Schmalspurbahn „Rasender Roland“, der mit gemütlichen 30 km/h zwischen Putbus und Göhren pendelt.

Sehenswürdigkeiten

Alle Orte sind vorwiegend auf Tourismus angewiesen. Kilometerlange Sandstrände an der Ostsee, ruhige, verträumte Buchten an den Boddengewässern, eine sanfte Hügellandschaft und malerische kleine Seen bieten das Umfeld für erholsame Urlaubstage. Zahlreiche Attraktionen und Freizeitmöglichkeiten bieten für jeden Gast und Besucher die Möglichkeit, Land und Leute sowie das Brauchtum kennenzulernen.

  • Das Heimatmuseum in Göhren und ein Freilichtmuseum, welches auf alten Siedlungsanlagen errichtet wurde, veranschaulichen die Geschichte der Halbinsel. Hier gibt es auch eine Ausstellung prachtvoller Trachten, für welche Mönchgut bekannt ist und die noch auf Folklorevorführungen getragen werden. Internetseite: www.goehren.de
  • Eines der über 54 auf Rügen noch erhaltenen Hünengräber ist im Mönchguter Forst bei Middelhagen zu bestaunen. Es ist ein Herzogsgrab, das 1926 wiederentdeckt und 1962 erstmals archäologisch untersucht wurde. Weitere Großsteingräber können nahe dem Ort Lancken-Granitz besichtigt werden.
  • Der größte Findling, der bisher in Norddeutschland gefunden wurde, ist der Buskam. Er ist von mehreren kleineren Findlingen umgeben und liegt ca. 300 – 350 m vor Göhren in der Ostsee. Von seinen 8,5m Höhe ragt je nach Wasserstand nur etwa 1,5m aus dem Wasser.
  • Göhren ist die Endstation der dampfbetriebenen historischen Schmalspurbahn „Rasender Roland“. Der „Rasende Roland“ ist als Attraktion zu sehen und fährt mit gemütlichen 30 km/h über Baabe, Sellin und Binz durch die Granitz nach Putbus, einer alten, ehemaligen Fürstenresidenz im Südteil Rügens. Internetseite der Fahrpläne: www.ruegensche-baederbahn.de
  • Viele Häuser in den gut besuchten Seebädern Baabe und Göhren sind wie viele Ostseebäder in dem bekannten Bäderarchitekturstil erbaut worden. Sie sind liebevoll und mit immensem Aufwand restauriert worden und werden heute als Hotels und Pensionen genutzt.
  • Das Mönchguter Küstenfischermuseum im Ostseebad Baabe zeigt die ehemaligen Produktionsmittel der auf Mönchgut lebenden Fischer. Sie waren hervorragende und einflussreiche Bootsbauer. Das Museum zeigt sog. Motorreusenboote, eine Originalreuse und eine Heringssortiermaschine. Informationstafeln informieren über Bootsbau, Fischerei und über Persönlichkeiten der örtlichen Fischerei.

Geschichte

Den Namen erhielt die Halbinsel, weil sie früher im Besitz des Zisterzienserklosters Eldena war, dessen Ruinen man heute noch auf dem Festland in einem Vorort von Greifswald sehen kann.

Einer der ältesten Orte der Halbinsel Mönchgut ist das ehemalige Fischer- und Lotsendorf Göhren. Göhren bedeutet auf slawisch "Berg" und wurde 1165 erstmals urkundlich erwähnt, Middelhagen erstmals um 1250 und Baabe in 1252. Noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts bestand Baabe nur aus einem Bauernhof mit mehreren Büdnereien.

Das Land Reddevitz, das den größeren Teil der Halbinsel bildete, wurde 1252 von Fürst Jaromar II. von Rügen an das Zisterzienserkloster Eldena übergeben. Die Grenze zum übrigen Teil Rügens war der nördlich von Baabe gelegene Mönchsgraben. Den südlichen Teil der Halbinsel kaufte das Kloster 1360 von der Familie Bonow. Das Kloster Eldena verwaltete die Halbinsel bis zur Reformation. Danach fiel Mönchgut an den Landesherrn. Die Bewohner lebten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom Fischfang und von Lotsentätigkeiten. Sie waren aber auch geschickte Bootsbauer, was im Mönchguter Küstenfischermuseum eindrucksvoll dargestellt wird.

Die Heimatschriftstellerin Ina Rex beschrieb in Ihrem Roman Nivellierarbeit der Zeit von 1910 den Lebensweg einer Bauerntochter aus Groß Zicker, die im konservativen Milieu aufwuchs. Eindrucksvoll wird der Alltag und das beginnende Ende der bäuerlichen Zeit beschrieben. Fritz Worm, Heimatdichter und Forscher, lebte von1863 – 1931 und setzte sich sehr für die Erhaltung des Mönchguter Brauchtums und der plattdeutschen Sprache ein. Sein bedeutendster Fund war ein etwa 4000 Jahre altes Herzoggrab, das er 1926 am Weg zwischen Göhren und Alt Reddevitz entdeckte. Die wertvollen Grabbeigaben sind heute Bestandteil der archäologischen Sammlung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Ein weiterer Heimatforscher war Willy Dumrath. Er lebte von 1888 – 1969. Von ihm stammen umfangreiche Chroniken der Orte Thiessow, Klein Zicker, Alt Reddevitz und Göhren. Er erstellte 1964 eine dreiteilige Lotsen-Chronik, die sämtliche ab 1606 auf dem Mönchgut tätigen Lotsen verzeichnete.