Geschichte von Rügen

Rügen ist Deutschlands größte Insel und möglicherweise auch Deutschlands schönste Urlaubsinsel. Hier wechseln sich verschiedenste Landschaften ab, die von der Steilküste bis hin zum ebenen Land reichen.

Rügens geologische Vergangenheit

Das Land an der Ostseeküste ist geologisch betrachtet noch relativ jung, seine heutige Form erhielt es erst während und nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Von Skandinavien aus drangen damals Gletscher in den Süden vor. Wo das Eis dann über längere Zeit lag, entstanden sogenannte Moränenwälle. Geröll, Kies, Sand und Findlinge zeugen noch heute von dieser geologischen Phase. Der Buskam an der Küste von Göhren ist einer dieser stattlichen Findlinge und wiegt etwa 1626 Tonnen. Kliffranddünen, Blockstrände, Kessel- und Flachmoore sowie am Gletscherrand aufgeschüttete Kies- und Sandflächen schufen damals die reizvolle hügelige Landschaft. Zwischen den Eiszeit-Gesteinshügeln bildete sich eine buchtenreiche Küstenlinie hinaus, welche die Ostseeküste ab dem 19. Jahrhundert zu einer beliebten Urlaubsregion machten.

Die Geschichte der Insel

Rügens Geschichte beginnt mit steinzeitlichen Rentierjägern, die wahrscheinlich die ersten Bewohner der Insel waren. Aus der Jungsteinzeit sind erste Begräbnisstätten bis heute erhalten geblieben: die Großstein- und Hügelgräber. Während der Eisenzeit bekam sie von den ostgermanischen Rugiern seinen Namen. Nach den Rugiern bevölkerten heidnische Slawen die Insel, die schließlich von den Dänen missioniert wurden. Jahrhundertelang war die Insel dann ein Zankapfel zwischen den Schweden und Preußen. Erst nach dem Wiener Kongress 1815 gelangte sie endgültig an Preußen. Im Zuge der Neuordnung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg kam Rügen zum Land Mecklenburg und wurde damit Teil der DDR. Bei der Aktion Rose der DDR-Regierung stand sie im Mittelpunkt: Alle privaten Hotels (auch die Hotel Göhren) und Pensionen wurden verstaatlicht. Durch die Enteignungen kam der Fremdenverkehr im Jahre 1953 fast zum Stillstand. Danach bestimmten die verstaatlichten FDGB-Ferienheime fast den gesamten Fremdenverkehr. Seit der Wende gehörte die Insel zum Land Mecklenburg-Vorpommern und bildete mit Ummanz und Hiddensee den Landkreis Rügen. Informationen speziell zu Göhren finden Sie auf der Seite zur Geschichte von Göhren.

Tourismus auf der Insel

1816 gründete Wilhelm Malte I. Zu Putbus bei Lauterbach das erste Seebad. 1883 wurde die Bahnverbindung von Stralsund nach Bergen in Betrieb genommen, von nun an konnten man komfortabel auf die Insel reisen. In den Anfangsjahren übernachteten die Gäste in den Fischerhäusern und Bauernstuben, 1869 eröffnete das erste Hotel der Insel.

Kreidefelsen bei SonnenuntergangAm Ende des 19. Jahrhunderts war Sassnitz das Modebad schlechthin, aber auch Göhren und Binz entwickelten sich langsam vom Fischerdorf zum Modebad. Hotels in Göhren, Binz, Sellin und anderen Orten entstanden. Auch im Nationalsozialismus war Rügen ein beliebter Urlaubsort, genau wie während der folgenden DDR-Zeit.
Nach der Wende setzte auf Rügen ein Bauboom ein, neue Hotels, Pensionen und Feriensiedlungen entstanden, alte Unterkünfte wurden modernisiert. Seit der deutschen Wiedervereinigung erfreut sich die Insel nach einer kurzjährigen Flaute bei den Urlaubern wieder großer Beliebtheit. Südrügen, das Mönchgut, die Kreidefelsen auf Jasmund und Binz sind die Hauptanziehungspunkte für die Urlauber. Sehr frequentiert werden aber auch die Orte Baabe, Sellin, Göhren und die Halbinsel Wittow.